Eine Rialto Film Produktion unter der Regie von Rainer Werner Fassbinder
BR Deutschland - 1981 - 113 Min.
Im Verleih der Tobis
Erstaufführung: 20. 8. 1981
FSK: ab 16, f
Lola Barbara Sukowa
von Bohm Armin Mueller-Stahl
Schuckert Mario Adorf
Esslin Matthias Fuchs
Wittich Ivan Desny
u.v.a.
Regie: Rainer Werner Fassbinder
Drehbuch: Peter Märthesheimer - Pea Fröhlich
Dialoge: Rainer Werner Fassbinder
Kamera: Xaver Schwarzenberger
Ton: Vladimir Vizner
Schnitt: Juliane Lorenz
Ausstattung: Udo Kier - Raul Gimenez
Kostüme: Barbara Baum - Egon Strasser
Maske: Anna Nöbauer - Hedi Polensky-Pollack - Edwin Erfmann
Aufnahmeleitung: Stephan Pfleger - Michael McLernon - Michael Bohnstengel
Produktionsleitung: Thomas Schühly
Herstellungsleitung: Rainer Werner Fassbinder
Produzent: Horst Wendlandt
Eine Stadt in Deutschland. Deutschland im Herbst 1957. Wirtschaftswunder.
Adenauer-Ära.
Eine Stadt im Aufwind des Wiederaufbaus. Jeder, so scheint es, hat einen Nutzen davon. Vor allem
Herr Schuckert, der erfolgreiche, joviale, lebenslustige Baulöwe
der Stadt. Er ist der heimliche Herrscher. Er hat alle in der Tasche und
steckt das meiste in seine Tasche. Alle Honorationen tanzen nach seiner
Pfeife, denn Schuckert läßt sie teilhaben am Bauboom, so sind alle zufrieden.
Die Honoratioren der Stadt treffen sich nächstens heimlich in der Villa
der Frau Fink, um sich zu amüsieren. Madame und ihre Mädchen sind
hingebungsvoll um das Wohlergehen ihrer Gäste bemüht. Auch hier
gibt Herr Schuckert den Ton an.
Star der "Villa Fink" ist Lola, die eigentlich Marie-Louise heißt
und eine kleine Tochter, Mariechen, hat. Die Männer umschwirren Lola,
wenn sie tanzt und singt. Ein verführerisches Wesen. Und Herr Esslin
begleitet sie - nicht nur am Klavier. Der kleine Angestellte im Baureferat
der Stadt ist stets in Lolas Nähe zu sehen. Doch Schuckert hat das Geld.
Ihn kann keiner überbieten. Der kleine Herr Esslin schon gar nicht.
Esslin, der Träumer, Humanist, Moralist und Kriegsgegner, ist verbittert
über all das um ihn herum. Doch er weiß, was in dieser Stadt gespielt
wird. Er kann warten. Der Tag der Abrechnung wird kommen.
Alle sprechen über Herrn von Bohm, den neuen Baudezernenten der Stadt.
Er ist anders als sein Vorgänger. Er ist nicht korrupt, so sagt man.
Wird er sich anpassen, das Spiel in der Stadt mitzuspielen?
Lola wird durch das Gerede aufmerksam und macht von Bohm auf sich aufmerksam.
Ausserhalb der Villa Fink. Herr von Bohm verliebt sich. Er weiß nicht,
was Lola im Geheimen macht. Und Lola mag Herrn von Bohm, weil er sie ernst
nimmt und mit ihr singt bei den gemeinsamen Spaziergängen.
Herr von Bohm möchte Lola mit Honoratioren der Stadt in seiner
Wohnung bekanntmachen. Aber Lola kommt nicht. Stattdessen ein Abschiedstelegramm:
"Es war schön, mit Ihnen zu singen. Aber jedes Lied hat ein Ende. Marie-Louise"
Herr Esslin ist verbittert über Schuckert und die anderen. Er will
Herrn von Bohm etwas von der Stadt zeigen und führt ihn zur Villa Fink.
Herr von Bohm sieht Lola, und Lola sieht ihn. Lola beginnt mit einem
aggressiven, selbstzerstörerisch-wilden Strip.
Von Bohm will nun Schuckert und die anderen zerstören - und die Hure
dazu. Er will "das Komplott der guten Familien" aufdecken, das Spiel nicht mehr
mitspielen. Der Eklat ist da. Ein Skandal droht. Die Honoratioren sind entsetzt.
Selbst Herrn von Bohms "Komplize" Esslin ist verstört. Doch Herr
Schuckert hat eine Idee. Und die Idee ist gut. So bekommt Lolas Tochter
Mariechen einen adeligen Vater. Lola gehört jetzt ebenso "dazu" wie
ihr Mann Herr von Bohm, der die Spielregen einhalten wird Esslin arbeitet
für Schuckert, und Herr Schuckert bekommt sein Bauprojekt.
Die Welt in der Stadt ist wieder in Ordnung. Deutschland im Herbst 1957.
Und Adenauer wirbt von den Plakat-Wänden für die Wahl:
"Keine Experimente!"